Bei den Outtakes zeigen wir Euch Material, das es – aus verschiedensten Gründen – nicht bis zur Veröffentlichung geschafft hat. „Alte Männer“ ist so ein Song. In diesen Song ist schon ziemlich viel Arbeit reingeflossen, er hat es dann aber dennoch nicht aufs Album geschafft. Er ist aus der ICH Produktionsphase. Normalerweise entscheidet sich bei uns recht früh ob es Sinn macht einen Song weiter zu verfolgen. Wir produzieren nicht viel Überschuss. Allein deshalb, weil bei uns fertig aufnehmen bedeutet, dass wir in ein Studio gehen, usw… Mit der großen Band ist alles oft ein bisschen aufwändiger. Deshalb sterben die meisten Skizzen als Skizzen.
Alte Männer – Studio
Keno erzählt aus dem Prozess:
An “Alte Männer” sind wir lange dran geblieben aber wir haben ihn nicht 100% zum rollen gebracht.
Mir war (und ist) das Thema sehr wichtig.
Es ist aber auch schwer rüberzubringen. Rassismus. Weißes Privileg. Das sind keine Dinge die sich so einfach in einen schmissigen Popsong packen lassen. Wie bringt man Leute dazu sich diesem Thema zu nähern, das unangenehm ist und das die meisten (weißen) lieber ignorieren.
Die Idee war es, zunächst mal mit dem Finger auf andere zu zeigen, nur um dann festzustellen, dass ich selbst Teil des Problems bin. Wenn wir als eine Band, die aus 10 weißen Männern besteht, unseren Beitrag gegen Rassismus und Fremdenhass leisten wollen, müssen wir auch auf uns selbst zeigen.
Es reicht einfach nicht, auf die Nazis und die Trumps dieser Welt zu deuten und zu sagen: so bin ich ja nicht.
Rassismus ist ein strukturelles Problem und der “alte weiße mann” ist dessen Verbildlichung. Es geht um Macht, wer sie bekommt, wem sie nützt. Wenn wir etwas ändern wollen müssen wir unsere eigene Rolle hinterfragen lernen, uns Fehler eingestehen.Wer Bock auf ein gutes Buch zum Thema hat, kann sich auf Spotify “Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten” von Alice Hasters als Hörbuch anhören.
https://open.spotify.com/album/0FhTAyG7izSGUi7x8xaPgm?si=Co3PX0nHRUmUqRIS0LlIXQDen einen oder anderen störten die vielen Varianten des Wortes Penis in der ersten Strophe… Ich finde das ganze bildlich ziemlich treffend.
Ich habe nach der Seite in meinem Textbuch gesucht, auf der ich den Text angefangen habe… ich musste erstmal auf den Speicher. Da liegt ein alter Koffer voller Tage- und Textbücher. Die Seite ist leider nicht so ergiebig… wie es aussieht habe ich das ganze irgendwann am Computer weitergeschrieben.
…was denkt Ihr zu dem Song? Wie findet Ihr das Thema, den Inhalt?